Ursachen und Prävention

Eine Bandscheibe besteht aus einem flüssigen Gallertkern und einem Faserring, der den Kern schützt. Beide „Bauteile“ nutzen sich mit der Zeit und dementsprechend mit dem Älterwerden ab. Der Gallertkern bindet dann immer weniger Wasser. Dadurch ist er nicht mehr so elastisch wie zuvor und kommt seiner Aufgabe als Puffer zwischen den Wirbeln nicht mehr ausreichend nach. In der Folge wird der schützende Faserring brüchig und locker. So steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Kern nach außen „vor fällt“ und dort auf Nerven oder das Rückenmark drückt.

Verschleiß durch Sitzen, Schleppen, Übergewicht

Dementsprechend häufiger ist ein Bandscheibenvorfall auch im höheren Alter. Doch nicht nur das Alter trägt zu diesem Prozess des Verschleißes bei. Vor allem spielt die Veranlagung des Menschen eine wichtige Rolle. Hinzu kommt eine große "Unbekannte", die ein Großteil der Verschleißerscheinungen verursacht aber bis heute ungeklärt bleibt. Gefördert wird der Verschleiß zusätzlich durch alles, was den Rücken belastet: Übergewicht zum Beispiel, Fehlbelastung durch langes Sitzen und viel schweres Heben. Die größte Last liegt dabei in der Regel auf der Lendenwirbelsäule, an der auch 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle auftreten. Diesen Teil der Wirbelsäule beanspruchen wir besonders beim Sitzen und wenn wir zum Beispiel einen Umzugskarton anheben.

Prävention: Risikofaktoren meiden

Vielen der Risikofaktoren, die einen Bandscheibenvorfall begünstigen, können Menschen bewusst entgegensteuern. Fehlbelastungen etwa lassen sich vermeiden, indem wir in die Knie gehen, um etwas aufzuheben, anstatt uns zu bücken. Ausreichend Bewegung, besser noch gezieltes Training, stärkt die Bauch- und Rückenmuskulatur und baut Übergewicht ab. Entspannungstechniken wie Yoga und Pilates können die Wirbelsäule zusätzlich entlasten und die gesamte Rumpfmuskulatur unterstützen. Wer viel sitzt, etwa im Büro, sollte regelmäßig aufstehen und sich die Beine vertreten.